Hüttenwanderung im Allgäu

11 Wanderer des SGV Allendorf starteten am 07.09. Richtung Oberstdorf um die Steinbockroute in den Allgäuer Alpen unter die Wanderschuhe zu nehmen.

Nach der langen Anfahrt nutzen wir die Fellhornbahn um uns den ersten Anstieg zur Fiderepasshütte (2070m) zu erleichtern. Bei bestem Wanderwetter ging es ab der Mittelstation in knapp 3 Stunden zur Hütte. Dort trafen wir als erstes auf Wanderer aus Endorf, die auch auf der Steinbocktoute unterwegs waren. Von der Terrasse der schön gelegenen Hütte konnten wir bei einem erfrischendem Getränk schon einen Blick auf das Highlight des nächsten Tages, die Brücke im Mindelheimer Klettersteig, werfen.

Nach schönem Hüttenabend und ruhiger Nacht im neuen Bettenlager ging es, wieder bei strahlendem Sonnenschein, auf zur Fiderescharte. Dort teilte sich der Weg und wir konnten zwischen dem Mindelheimer Klettersteig und dem Krumbacher Höhenweg wählen. Nach kurzer Pause legten vier von uns das Klettersteigset an und auf ging es in den Fels. Zunächst ging es auf den nördlichen Schafalpenkopf (2320m). Oben angekommen wartete schon der erste Steinbock auf uns und. Weiter über die beiden weiteren Schafalpenköpfe führt der herrlich angelegte Steig in ca. 4 Std. zum Kemptener Köpfle und zur Mindelheimer Hütte. Das der Mindelheimer zu einem der schönsten Klettersteige mit herrlichen Aussichten in alle Richtung zählt konnten wir nur bestätigen.

Die restlichen sieben gingen über den Krumbacher Höhenweg zur Mindelheimer Hütte. Von dort nutzen einige noch die Möglichkeit das Geishorn (2366m) nahe der Hütte zu besteigen. Auch hier geizt das Allgäu nicht mit seinen Reizen und so hatten wir alle einen Tag mit wunderbarem Bergerlebnis. Bei wunderschönem Sonnenuntergang mit Alpenglühen lag es natürlich nahe diesen schönen Tag mit einem gemütlichen Hüttenabend zu beenden. Auch unsere Endorfer Wanderfreunde waren wieder gesund und munter auf der Hütte eingetroffen.

Nach einem Hüttenfrühstück ging es für alle gemeinsam erst einmal 500m bergab um dann über einen teilweise in den Fels gesprengten Weg hinauf zum Schrofenpass. Weiter in einem nördlichen Bogen um den Grüner herum zum breiten, fast ebenen Sattel am Schänzle. Vorbei an der Oberen Biberalp und weiter durch den wildromantischen Mutzentobel. Hier war aufgrund der Nässe noch einmal Konzentration und Vorsicht angesagt bevor wir über die Hänge des Rappenseekopfes zur Rappenseehütte (2091m) aufsteigen konnten. Auch hier konnten wir uns wieder, bei gutem Essen und flüssigen Köstlichkeiten, für unsere Anstrengungen belohnen. Nach dem noch einige Witze im Bettenlager zum Besten gegeben wurden stand einer kurzen, erholsamen Nacht nichts im Wege.

Auch am Tag der längsten Etappe über den Heilbronner Weg war Petrus uns wieder gut gesonnen. Zunächst steigen wir durch ein weites Trümmerfeld zur großen Steinscharte (2262m) auf. Hier beginnt der eigentliche Heilbronner Weg an der Abzweigung zum Hohen Licht, dem höchsten Gipfel an der Tour. Wir queren in Richtung Osten zunächst eine gut versicherte Steilflanke bis zu einem der der markantesten Punkte des Wegs, dem „Heilbronner Törle“. Über eisernen Leitern und eine Leitern- Brücke erklimmen wir den Steinschartenkopf (2615m). Weiter am Grat genießen wir die ständige Aussicht auf ein riesiges Gipfelmeer. Man sieht von diesem exponierten, gesicherten Steig, auf Schritt und Tritt die herrlichsten Aussichten in die wilden Felsen der umliegenden Bergwelt. Ständig am Grat entlang geht es über den Bockkarkopf (2608m) in Richtung Kemptener Hütte. Nach der Überquerung des einzigen Allgäuer Gletschers, dem Schwarzmilzferner, werden wir von einer großen Herde Steinböcke empfangen. Ideal für eine kurze Pause um die Steinböcke aus nächster Nähe zu beobachten. Nach gut 7 Stunden erreichen wir die Kemptener Hütte. Ohne Handyempfang konnten wir uns auch auf dieser schönen Hütte auf einen gemeinsamen Hüttenabend freuen. Bei gutem Essen, leckerer Marille und dem ein oder anderem Gerstensaft konnten wir die letzten Tage noch einmal Revue passieren lassen.

Nach dem Frühstück stand der Abstieg nach Oberstdorf und die Heimreise an. Nach 5 herrlichen Tagen war eine rundum gelungene Bergtour, die wir nur jedem empfehlen können, auf der Steinbocktour zu Ende.

Wanderführer war Dirk Fink