Am letzten Samstag im August trafen sich morgens in der Früh, ja noch in der Nacht 12 Wanderer um eine Bergtour im Rätikon zu unternehmen. Mit 2 Bullys war Brand in der Nähe von Bludenz im Voralberg das Ziel. Bei mäßigem Wetter verlief die Fahrt zügig und reibungslos. Noch am Vormittag war der Startpunkt erreicht. Jetzt mussten noch eben die Bullys zum Zielort nach Tschaguns gebracht werden, und dann ging es los. Zunächst der Aufstieg über den Sarotlaweg zur gleichnamigen Hütte. Diese wurde relativ zügig erreicht, so dass am Nachmittag schon der gemütliche Teil des ersten Tages beginnen konnte. Die Wetteraussichten für den nächsten Tag verhießen nichts Gutes. Der Tipp des Hüttenwartes, schon früh aufzustehen, wurde befolgt. Ursprünglich war noch geplant, den Zimbagipfel zu erklimmen, was aber auf Grund des Wetters aufgegeben wurde. Aber die Tour am Zimba vorbei über das Zimbajoch hatte es in sich, so mussten Leitern und mehrere Kletterpassagen mit Seil bewältigt werden. Am Zimbajoch angekommen, kam was kommen musste- Regen! Ohne lange Pause ging es wieder abwärts zur Heinrich Hueter-Hütte. So waren alle froh hier angekommen zu sein.

Der Morgen brachte es an den Tag,- die umliegenden Gipfel hatten über Nacht ein weiße Färbung angenommen- Schnee. Nach kurzer Beratung wurde umdisponiert- Ab ins Tal nach Tschagguns zu den Autos. Im strömenden Regen gingen wir den Vilifaualweg zum Alpengasthof Rellstal, hier nahm uns ein Alpentaxi auf und brachte uns nach Vandans, wo wir zügig einen Gasthof direkt an der Seilbahn fanden. Das Wetter zeigt sich von seiner schlechteren Seite, so dass man erst einmal sitzen blieb. Eine Herberge für die Nacht musste her. Das Hotel Stern hatte noch Zimmer frei. Zu allem Überfluss wurde der Reiseleiter in der Nacht Opfer von Montezumas Rache, so dass er leider per Bahn die Heimreise antreten musste. Da waren es nur noch 11. Diese entschlossen sich, nach dem Frühstück in die Berge zurück zu kehren. Mit dem Auto ging es zum nahgelegenen Stausee Lanschau. Von dort begann der Aufstieg zur Lindauer Hütte, die schon am frühen Nachmittag erreicht wurde. Hier wurden die Rucksäcke abgestellt und nach kurzer Rast wurde mit der Besteigung des ersten Gipfels, der Geißspitze, begonnen. Durch Schnee ging es am Nachmittag hinauf, aber man merkte schon, dass ihm die zurückgekehrte Sonne zu schaffen machte. Wieder in der Lindauer Hütte wurde der Abend gemütlich beendet. Am frühen Morgen machten wir uns dann über den Rätikon Höhenweg Nord durch die Schwarzhorn Scharte auf den Weg zur Tilisunahütte. Mittags bei Sonnenschein wurde die Hütte erreicht und nach einer Stärkung ging es weiter. Wir wechselten das Land und gingen in der Schweiz, den Rätikon Höhenweg Süd weiter zur traumhaft am Fuße des Sulzfluh gelegenen Carschinahütte.

In dieser sehr einfachen Hütte wurde dann das Lager für die Nacht bezogen. Nach dem Frühstück mit frisch gebackenem Brot machten wir uns auf zur Douglashütte am Lünersee. Erst ging es den Rätikon Höhenweg Süd weiter, am Schweizer Tor vorbei. Hier wurden noch einige Moutainbiker von uns überholt, die ihre Räder nur schieben bzw. tragen konnten. Am Gafalljoch waren wir wieder in Österreich, es begann der Abstieg zum Lünersee. Dort wurde erst mal eine Pause an der Lünerseealpe eingelegt. Die Alpe war so überlaufen, dass wir uns die Bänke mit den Ziegen teilen mussten. Einige Wanderer nutzten die Gelegenheit noch zum Bad im kalten See, bevor es weiter zur Douglashütte ging. In der Hütte wurde das Lager bezogen und die Wanderer, die noch nicht gebadet hatten, waren froh, jetzt mal duschen zu können. Abends wurde dann beschlossen, den nächsten Tag wieder nach Vandans abzusteigen. Morgens ging es wieder um den Lünersee, diesmal an der Alpe vorbei, hoch zur Lünerkrinne. Von da an ging es nur noch bergab. Als wir am Gipsköpfle vorbei kamen, bot sich uns ein Blick auf die Heinrich-Hueter-Hütte und dem dahinter liegenden Zimba. Erschreckend, wo wir bei Nebel runtergewandert waren. Mittagspause wurde im uns bekannten Alpengasthof Rellstal gemacht. Unerwartet hatte es anschließend der Weg entlang des Rellsbaches noch in sich, mit Seilführung ging es auf und ab. Nach sechseinhalb Stunden Abstieg erreichten wir die Autos. Von hier aus fuhren wir wieder ins Hotel Stern und ließen den Abend gemütlich ausklingen, bevor wir am nächsten Morgen in Ruhe die Rückfahrt ins Sauerland antraten.

Fazit: Eine erlebnisreiche Wanderwoche mit kleinen Hindernissen und sehr viel Spaß in wunderschöner Landschaft.

Wanderführer war Jörg Hellhake

Hier die Bilder der Wanderung: