Am 15. August starteten 12 Wanderer des SGV Allendorf Richtung Österreich, um in Krimml in die Dreiländertour einzusteigen. Dabei besuchten wir die „Länder“ Salzburg, Südtirol und Tirol.
Um nach der langen Anfahrt pünktlich zum Abendessen in der Warnsdorfer Hütte (2336m) zu sein, ließen wir uns in Krimml mit dem Hüttenbus, einem alten Pinzgauer und einem Bully, abholen. Vorbei an den Krimmler Wasserfällen und der Krimmler Ache wurden wir bis zur Materialseilbahn der Hütte gebracht. Das Gepäck kam in die Materialkiste und so erleichtert ging es die letzten 400Hm rauf zur Hütte. Dort wurden wir von Elli, Stefan und Ihrem Team mit kühlen Getränken und leckerem Essen bereits erwartet.
Nach einem schönen Hüttenabend und einer ruhigen Nacht, ging es bei strahlendem Sonnenschein erst einmal talwärts, um dann die Tagesleistung von 700 Hm am Stück Richtung Birnlücke (2665m) aufzusteigen. Dort standen wir, mit herrlichen Blick auf die Gletscher der Venedigergruppe und ins Ahrntal, auf der Grenze zwischen Österreich und Italien. Nur noch ein kurzer Abstieg und wir hatten bei bestem Wetter unser Ziel die Birnlückenhütte (2441m), in Südtirol erreicht. Da die erste Tagestour anstrengend ab nicht so lang war konnten wir uns gut auf der Sonnenterasse erholen und für den nächsten Tag vorbereiten.
Nach dem Hüttenfrühstück ging es, bei diesigem Wetter und Schauern Richtung Neugersdorfer Hütte und dann weiter auf dem Lausitzer Höhenweg zum Heilig- Geist Jöchl (2658m). Dort betraten wir wieder Österreichischen Boden. Aufgrund der Nässe war an manchen, teilweise seilversicherten Stellen, Konzentration und Vorsicht gefragt, bevor wir über teilweise große Geröllblöcke auf den Hahnemannweg Richtung Plauener Hütte (2363m) kamen. In immer wieder aufsteigenden Nebel dauerte es aber noch 3,5 Stunden bevor wir nach insgesamt 7 Stunden. die Plauener Hütte erreicht hatten. Hier konnten wir die nassen Sachen trocknen lassen und uns wieder aufwärmen. Bei einem leckeren Abendessen und ein paar isotonischen Getränken füllten wir die Energiespeicher wieder auf und bereiteten uns, unter der Aufsicht von 4 vogtländischen IM’s, auf den nächsten Tag vor.
Unser vierter Tag begrüßte uns mit tiefhängenden Wolken, Nieselregen und Graupelschauern. Der geplante Klettersteig wurde bei diesen Bedingungen nicht begangen und somit ging es über die Zillerplattscharte (2880m) und der Windbachscharte (2694m) Richtung Richterhütte. Das Wetter wurde gegen Mittag besser und nach 5,5 Stunden hatten wir unser Ziel, die Richterhütte (2374m) erreicht. Allerdings machten sich die bisherigen Anstrengungen bei manchem Wanderer nun doch mit einem ordentlichen Muskelkater bemerkbar. Auch die Vogtländer IM‘s waren wieder vor Ort und boten uns sofort medizinische Hilfe (Doping?) an. Da wir aber als echte Sportler auf illegales Doping verzichteten, mussten wir unseren Körper mit isotonischen Getränke wieder auf die Beine helfen. Bei leckerem Essen und ohne Handyempfang hatte wir auch auf dieser gemütlichen Hütte einen schönen Hüttenabend.
Nach dem Frühstück stand für Zwei von uns fest, dass es nicht weiter zur Zittauer Hütte gehen sollte, sondern zurück ins Tal nach Krimml. Vielleicht hätten wir doch die medizinische Hilfe der Vogtländern annehmen sollen. Der Rest von uns startete bei immer noch tiefhängenden Wolken Richtung Zittauer Hütte. Auf dem ersten, etwas flacherem Abschnitt konnten wir uns noch einmal die Gipfel um die Richterhütte mit dem Rainbachkees anschauen, bevor es dann immer steiler werdend zur Roßscharte (2689m) bergauf ging. Nach knapp 3 Std. hatten wir die Scharte erreicht. Auf der anderen Seite der Scharte war das Wetter auch wieder gut und wir rasteten im Sonnenschein mit dem herrlichen Ausblick ins Wildgerlostal. Die Zittauer Hütte (2328m) und der Obere und Untere Wildgerlossee lagen uns zu Füssen. Obwohl wir die Hütte schon sehen konnten dauerte der Abstieg noch 1,5 Std. Bei bestem Wetter konnten wir hier noch einige Zeit auf der Sonnenterasse verbringen und es uns gut gehen lassen. Der Untere Wildgerlossee liegt so idyllisch vor der Hütte und den Bergen, dass es sich einige von uns nicht nehmen lassen konnten noch kurz schwimmen zu gehen. Bei 6° C Wassertemperatur war eine ordentliche Erfrischung garantiert. So erfrischt stand einem schönen Hüttenabend bei leckerem Essen und kühlen Getränken auch hier nichts im Wege. Da wir so gute Gäste waren wurde auch die Hüttenruhe etwas verlängert. Herzlichen Dank an das nette Hüttenpersonal.
Am Donnerstag blieb uns leider nur noch der Abstieg ins Wildgerlostal zum Alpengasthof Finkau. Dort wurden wir schon von unseren Bergkameraden erwartet und die Heimreise wurde angetreten. Es war, trotz Corona, eine schöne gelungene Wandertour, die unbedingt weiterempfohlen werden kann.
Selbstverständlich wurde die Wanderung unter den gebotenen Coronaregeln und Hygienebestimmungen durchgeführt. Alle Mitwanderer sind wieder gesund und coronafrei im Sauerland eingetroffen.
Wanderführer war Dirk Fink